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„Anthroposophie ist ein Erkenntnisweg, der das Geistige im Menschenwesen zum Geistigen im Weltenall führen möchte.“     Rudolf Steiner, Anthroposophische Leitsätze

Die Anthroposophie („Bewusstheit des Menschseins“) gründet ihren Erkenntnisweg auf dem Vermögen des Menschen, die eigenen Erkenntnisfähigkeiten über das Sinnliche zu erweitern, um das mit dem Sinnlichen verbundene Geistige wahrzunehmen. Goethe hat dies anhand seiner Einsicht in das Ideelle der Pflanze, der „Urpflanze“, getan. Die Urpflanze als höhere Einheit in allen Pflanzen wird in der Anthroposophie als der Lebensleib eines Organismus beschrieben. Diese geistige Sicht zeigt zugleich, dass die Kräfte, die die Pflanze hervorbringen, auch im Tier- und Menschenreich tätig sind.

In seiner Promotionsarbeit zeigt Rudolf Steiner, dass der menschliche Erkenntnisakt immer ein über das Sinnliche hinausgehendes Geistiges erzeugt:

„Das Resultat dieser Untersuchungen ist, dass die Wahrheit nicht, wie man gewöhnlich annimmt, die ideelle Abspiegelung von irgendeinem Realen ist, sondern ein freies Erzeugnis des Menschengeistes, das überhaupt nirgends existierte, wenn wir es nicht selbst hervorbrächten. Die Aufgabe der Erkenntnis ist nicht: etwas schon anderwärts Vorhandenes in begrifflicher Form zu wiederholen, sondern die: ein ganz neues Gebiet zu schaffen, das mit der sinnenfällig gegebenen Welt zusammen erst die volle Wirklichkeit ergibt. Damit ist die höchste Tätigkeit des Menschen, sein geistiges Schaffen, organisch dem allgemeinen Weltgeschehen eingegliedert. Ohne diese Tätigkeit wäre das Weltgeschehen gar nicht als in sich abgeschlossene Ganzheit zu denken. Der Mensch ist dem Weltlauf gegenüber nicht ein müßiger Zuschauer, der innerhalb seines Geistes das bildlich wiederholt, was sich ohne sein Zutun im Kosmos vollzieht, sondern der tätige Mitschöpfer des Weltprozesses; und das Erkennen ist das vollendetste Glied im Organismus des Universums.“ Rudolf Steiner, "Wahrheit und Wissenschaft", Seite 11f.


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