Integrative Onkologie
Die Integrative Onkologie bildet die Synthese aktueller Standardtherapien mit anthroposophischen sowie anderen komplementärmedizinischen Behandlungen in der Krebstherapie. Das Konzept der Integrativen Medizin deckt sich mit dem Grundsatz der anthroposophischen Medizin, die die universitäre Medizin in vollem Umfang anerkennt und sich als eine Erweiterung der universitären Medizin mit den Methoden der Anthroposophie versteht. Die Integration der Standardtherapien, der anthroposophischen Erweiterungen sowie anderer komplementärmedizinscher Behandlungen soll dem Patienten die größtmögliche Wahlfreiheit für die Wahrung der menschlichen Freiheit und Selbstentfaltung ermöglichen.
Ziele
Das primäre Ziel der Forschung des Carl Gustav Carus-Instituts für die Integrative Onkologie ist, die Heilungsmöglichkeiten und die Verbesserung der Lebensqualität für Krebskranke durch die Misteltherapie zu erforschen. Dieses Ziel wird durch klinische und präklinische Forschung verfolgt. In der klinischen Forschung liegt ein Schwerpunkt auf der Untersuchung der Misteltherapie im klinischen Alltag. Diese Forschungsrichtung wird üblicherweise als Versorgungsforschung bezeichnet, da sie die Patientenversorgung im Verbund mit vielen verschiedenen Behandlungen und begleitenden künstlerischen Therapien sowie pflegenden Behandlungen untersucht. Die Versorgungsforschung unterscheidet sich dadurch von klinischen Zulassungsstudien, bei denen Patienten nur mit einem bestimmten Medikament behandelt werden, um dessen Wirksamkeit im Vergleich zu Kontrollgruppen wie der bisherigen Standardtherapie zu beweisen, was die Randomisation, d.h. zufällige Zuweisung in eine der Vergleichsgruppen, erfordert.
In der präklinischen Forschung wird das Spektrum der Wirkungen der Misteltherapie untersucht, das eine sehr große Bandbreite aufweist, da die Mistel sowohl zytotoxisch auf den Tumor wirkt als auch Fieber auslöst und damit die Selbstheilungskräfte anregt. Durch die Laboruntersuchungen sollen die Wirkungen der Mistel aufgeklärt werden, um durch Weiterentwicklungen der Arzneimittelzubereitung und der Behandlungsmodalitäten die Heilungsmöglichkeiten zu verbessern. Für die wissenschaftliche Diskussion und Verbreitung der klinischen und pharmazeutischen Ergebnisse der Misteltherapie hat Dr. Rainer Scheer eine international geschätzte Plattform geschaffen durch die Etablierung der Mistelsymposien, die in einem Rhythmus von 4 Jahren stattfinden.
Mitarbeiter
Mitarbeiter in Forschungsprojekten der Integrativen Onkologie:
- Dr. Christoph Heyder, Biotechnologe
- Dr. Gero Leneweit, Physiker
Verantwortlich für die Organisation der Mistelsymposien:
Dr. Rainer Scheer
Kooperationspartner
- Klinik Öschelbronn
- Gemeinschaftspraxis AnthroMed Öschelbronn
- Forschungsinstitut Havelhöhe am Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Berlin
- Universität Uppsala, Schweden, Abteilung Angeborene Immunologie
- Universität Utrecht, Niederlande, Fakultät für Pharmazie
- Universitätsklinikum Freiburg, Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene, Uni-Zentrum Naturheilkunde
Projekte
- Vorbereitung einer Phase I Studie zur intravenösen Misteltherapie
- Vorbereitung einer Anwendungsbeobachtung zur Analyse der γδ-T-Zellaktivierung bei Patienten mit maligner Tumorerkrankung durch Behandlung mit Mistelpräparaten
- Vorbereitung präklinischer Untersuchungen zur Behandlung des Glioblastoms durch innovative liposomale Arzneimittel
Literatur
Siehe Literaturverzeichnis